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Mehr Sicherheit auf Parkdecks mit Parkdeckentwässerung

Tiefgaragen und Parkhäuser sind oft einer hohen Belastung ausgesetzt, insbesondere Parkflächen von Einkaufszentren, Flughäfen oder Park-and-Ride-Stationen. Aufgrund der vielen Fahrzeuge sind die baulichen Anforderungen an die Konstruktion hier weitaus höher als bei privaten Gebäuden.

Tiefgarage

Parkdecks haben deshalb auch besondere Anforderungen an die Entwässerung. Oberirdische Parkhäuser sind anfällig für Gefrier- und Tauwetter, Vibrationen und Windbewegungen. Unsachgemäß konstruierte Abläufe können sich daher leicht vom Beton lösen oder undicht werden. Entwässerungssysteme für Parkdecks (z. B. Parkdeckentwässerungsrinnen oder Ablaufkörper) müssen aus diesem Grund sowohl der Verkehrsfrequenz als auch der Sicherheit der Fußgänger gerecht werden und spielend mit der Belastung umgehen können.

Bei der Parkdeckentwässerung zu berücksichtigende Faktoren

Bei der Parkdeckentwässerung spielen unter anderem das Gewicht der Autos und große Niederschlagsmengen eine entscheidende Rolle bei der Konstruktion der Ablaufsysteme. Weitere Einflussfaktoren:

Belastungen

Fahrzeuge üben beim Bremsen, Abbiegen, Rückwärtsfahren und Beschleunigen eine erhebliche Beanspruchung und auch Einwirkung auf Oberflächen aus. Aus diesem Grund muss die Entwässerungsrinne stark und widerstandsfähig sein, um allen Belastungen und Kräften über einen langen Zeitraum standzuhalten.

Sicherheit für Fußgänger

Eine sichere Umgebung für Fußgänger erfordert zuverlässige Systeme zur Parkdeckentwässerung mit rutschfesten Oberflächen und fersenfesten Gitterrosten. Die Einbindung dieser Elemente in das Gesamtprojekt bietet ein Höchstmaß an Sicherheit.

Klimatische Veränderungen

Entwässerungs- und Rohrsysteme müssen gegen Frost, Tausalze und UV-Licht beständig sein, um Langlebigkeit und niedrige Service- und Wartungskosten zu garantieren.

Große Oberflächenbereiche

Bei größeren Flächen ist es oft kostengünstiger, eine Lösung zur Parkdeckentwässerung mit einer höheren Abfluss- und Rückhaltekapazität zu wählen. Eine präzise und genaue hydraulische Berechnung hilft dabei, die richtige Kanalgröße und das passende Entwässerungssystem für das Projekt zu bestimmen.

Umweltverschmutzung

Reifenabrieb und Bremsstaub sowie andere Verunreinigungen wie Benzin, Öl, Zink und Kupfer sind ebenfalls auf Parkflächen zu finden. Diese Verunreinigungen können in das örtliche Abwassersystem oder in natürliche Wasserläufe gelangen. Ein nachhaltiges Entwässerungssystem zur Parkdeckentwässerung kann jedoch Oberflächenwasser auffangen und aufbereiten, bevor es abgeleitet wird.

Entwässerung von Tiefgaragenstellplätzen

Das Auftreten von Oberflächenwasser in Tiefgaragen kann z. B. durch von Fahrzeugen hereingetragenes Regenwasser oder Schnee, unzureichende Feuchtigkeitsisolierung oder schlechte Rampen-Entwässerung verursacht werden.

Anforderungen an die Parkdeckentwässerung und Parkdeckabläufe

Parkhäuser und Tiefgaragen sind also einer ständigen Belastung durch Fahrzeuge, Feuchtigkeit, Frost und Schnee ausgesetzt. Das Wasser und die Streusalze, die im Winter Korrosion verursachen, greifen die Bausubstanz an und können sie dauerhaft schädigen. Auch ein undichtes Entwässerungssystem kann zu erheblichen Schäden am Gebäude führen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, in jedem Bereich des Decks auf vollkommen dichte Parkdeckabläufe und Produkte zur Entwässerung zu setzen.

Entwässerungsrinnen auf der obersten Etage sollten hydraulisch für den ankommenden Regen dimensioniert sein und sowohl hohen Temperaturen als auch Frost, Schneeansammlungen und Wasseranfall standhalten können. In Zwischengeschossen ist es wichtig, dass die Entwässerungsrinnen eine niedrige Einbauhöhe haben (wie z. B. eine Flachrinne) und einen einfachen Anschluss an den angrenzenden Belag ermöglichen. In Tiefgeschossen sind Entwässerungsrinnen oft kaum dem Wasser ausgesetzt, aber auch hier müssen Schmutz und Streusalzreste regelmäßig entfernt werden, um den Erhalt der Roste und auch die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Die Parkdeckentwässerung muss daher eine Vielzahl von Kriterien erfüllen:

  • Widerstandsfähigkeit gegen hohe mechanische und chemische Beanspruchung durch den Fahrzeugverkehr. (Belastungsklassen bis C 250 gewähren hier eine hohe Lebensdauer).
  • Sichere und dauerhafte Abdichtung.
  • Alkalibeständigkeit zum Schutz einzelner Flächen (z. B. Rampen), die dauerhaft Nässe, Schmutz und Feuchtigkeit ausgesetzt sind.

Hier ist eine Parkdeckentwässerung erforderlich:

  • Außen- und Innendecks
  • Tiefgaragen
  • Rampen
  • Ein- und Ausfahrtsbereiche

Zusätzliche Herausforderungen an die Konstruktion von Entwässerungs-Systemen

In vielen Fällen gibt es zusätzliche Erfordernisse für die Ablaufkörper und das Beschichtungssystem:

Hohe Stoßbelastungen

Das enge Umfahren von Säulen, Rampen und kleinen Parkflächen führt zu erheblichen Belastungen und Spannungen auf die angrenzende Fläche. Auch die lineare Entwässerung über Rampen unterliegt beim Überfahren hohen Stoßbelastungen.

Korrosive Umgebungen

Parkflächen und Rinnen-Roste sind ständigen Angriffen durch korrosive Substanzen wie Öl, Benzin, Bremsflüssigkeit und Reinigungsmittel ausgesetzt. Daher muss die Entwässerungslösung langlebig und rostbeständig sein.

Geringe Einbautiefe

Bodenstrukturen in Tiefgaragen haben oft eine begrenzte Tiefe für den Einbau einer Oberflächenentwässerung, was eine zusätzliche Herausforderung darstellt.

Überlaufen von Oberflächenwasser

Aufgrund des starken Gefälles unterirdischer Rampen fließt das Oberflächenwasser schneller ab. Die Gitterroste des Rinnen-Systems sollten so gewählt werden, dass sie das Oberflächenwasser effizient auffangen, damit es nicht überläuft.

Parkdeck Auffahrt

Arten der Parkdeckentwässerung

Es gibt zwei Kategorien von Entwässerungssystemen für Parkdecks (freibewitterten und witterungsgeschützten Decks):

  • Entwässerungssysteme für den Außenbereich, die der Witterung ausgesetzt sind.
  • Entwässerungssysteme für den Innenbereich, die vor der Witterung geschützt sind.

In beiden Fällen müssen die Ablaufsysteme (Rost/Flachrinne/Entwässerungsrinne/Parkdeckablauf) in der Lage sein, schwere Lasten, Feuchtigkeit und Wasseransammlungen zu bewältigen. Sie müssen den rauen Bedingungen standhalten, die mit der Ansammlung von Regenwasser und Schnee im Winter verbunden sind, der in den Radkästen der Autos landet.

Entwässerungsbauteile wie Rinnen und Parkdeckabläufe, die in den Baukörper eines Parkhauses integriert sind, sollten daher dauerhaft wasserdicht sein. Ein optimaler Verbund verhindert, dass sich Teile des Systems lösen können. Um diesen Effekt zu gewährleisten, muss in der Übergangszone eine Aussparung vorgenommen werden, die entweder beim Bau mit eingebaut oder nachträglich ausgeschnitten wird. Diese Aussparung wird dann mit dem Beschichtungsmaterial verfüllt. Anschließend wird das gewählte Abdichtungssystem bis zum Entwässerungssystem verlegt.

Außenliegende Parkdecks

Bei außenliegenden Parkdecks gibt es zwei Möglichkeiten, um die Entwässerung zu realisieren. Entweder wird eine gesonderte Entwässerungsleitung in die Außenwand eingebaut oder es werden Rohrsysteme in die Straße integriert. Für beide Systeme gelten unterschiedliche Anforderungen, die auf der Grundlage verschiedener Parameter ermittelt werden.

Innenliegende Parkdecks

Innenliegende Parkdecks benötigen ebenfalls spezielle Entwässerungslösungen, zum Beispiel in Form von Kanalisationen. Diese Abwasser-Systeme werden in die Decke eingebaut, um einen Überlauf zu vermeiden. Die Kanalisation erfordert einen großen Vorlauf vom Ein- bzw. Ausgangspunkt bis zur Decke des Decks. Das Wasser wird außerdem in der Kanalisation über Rohre verteilt, um Taurisiken zu vermeiden.

Vorschriften und Normen

Bei der Planung und Ausführung von Parkdeckabläufen sind die DIN und DIN EN-Normen zu beachten. Diese Normen gelten auch für Bodenabläufe und Flachdachabläufe.

Belastungsklassen

Abhängig von der Einbausituation und der damit verbundenen Verkehrsbelastung sowie der Nutzung der Fläche werden der Ablauftyp und die Belastbarkeit des Rostes gewählt. Abläufe werden nach der Art der Einbausituation eingeteilt.

  • Für die Parkdeckentwässerung sind die Belastungsklassen L 5 und M 25 geeignet.
  • Anwendungsbereiche: Flächen mit leichtem Verkehr ohne Staplerbetrieb oder schweren Fuhrfahrzeugen.

Art der Entwässerung

Für Parkdecks mit Fahrzeugverkehr werden Schwerkraftentwässerungssysteme empfohlen, da sich auf den Oberflächen oft viel Schmutz ansammelt. Diese Entwässerungssysteme haben breitere Rohre als Druckströmungsentwässerungssysteme und sind daher weniger verstopfungsanfällig.

Feuerschutz

Brandschutzabläufe sind für Parkdächer erforderlich, wenn der Abstand zwischen Dachabläufen und einer aufgehenden Wand (mit Öffnungen oder ohne Feuerwiderstand) weniger als 5 Meter beträgt. Durch den Einbau eines entsprechenden Brandschutzablaufs wird die Ausbreitung von Feuer und Rauch verhindert.

Parkdeckablauf/Parkdeckrinne aus Gusseisen oder Edelstahl

Parkdeckabläufe und Parkdeckrinnen aus Gusseisen oder Edelstahl werden dauerhaft und wasserdicht mit dem Beschichtungssystem verbunden. Eine optimale Haftung verhindert Ablösungen zwischen den Systemen. Um dies bei der Entwässerungsrinne zu gewährleisten, wird im Übergangsbereich eine tiefe Fuge gefräst und mit dem Beschichtungsmaterial ausgefüllt. Der jeweilige Dichtstoff wird dann bis zur Anschlussfuge weitergeführt. Eine gängige Deckschicht auf Parkdecks ist Gussasphalt – eine dauerhafte und wasserdichte Beschichtung mit Bitumen und Polymerbeton.

Parkdeckabläufe und Entwässerungsrinnen werden vom Hersteller in der Regel aus Gusseisen hergestellt (Maße: meist mit einer Nennweite von DN 70 – DN 100), während Parkdeck-Bodenabläufe (derartige Ablaufkörper haben ebenfalls DN 100 als Norm und weisen eine Stutzenneigung von 90° auf) und Parkhausrinnen aus Edelstahl gefertigt sind.

Fazit

Die Anforderungen an die Entwässerung von Parkdecks sind zahlreich und vielfältig. Häufiger Verkehr oder Autos mit hohem Gewicht, dynamische Kräfte und korrosive Stoffe sind nur einige der Faktoren, die berücksichtigt werden müssen. Darüber hinaus ist z. B. eine begrenzte Einbautiefe zu beachten, der Brandschutz zu berücksichtigen und auch mechanische Beanspruchungen dürfen nicht außer Acht gelassen werden.

Um die Verkehrssicherheit in Tiefgaragen und auch auf freibewitterten Stellplatzdecks zu gewährleisten, werden hohe Ansprüche an das Parkdeckentwässerungssystem gestellt und alles muss exakt den jeweiligen Vorschriften und Normen entsprechen. Nur wenn die Entwässerungssysteme und Entwässerungsrinnen die Belastung (wie z. B. Schneeansammlungen oder Wasseranfall) problemlos bewältigen können, ist eine sichere Parkdeckentwässerung gegeben.

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